GESCHLOSSEN: Der seltsame Fall von João Palhinha bei Bayern München Obwohl João Palhinha als heiß begehrter Spezialist im defensiven Mittelfeld bei Bayern München ankam, kam er in den ersten anderthalb Monaten der Saison kaum zum Einsatz.
|Vor der Bundesliga-Saison 2023/24 war der ehemalige Trainer von Bayern München, Thomas Tuchel, fest davon überzeugt, dass ein spezialisierter defensiver Mittelfeldspieler erforderlich sei, damit sein vorgeschlagenes System funktioniert. Tuchel hätte mit João Palhinha beinahe seine gewünschte Nummer sechs bekommen. Der Deal platzte jedoch am Stichtag, weil Fulham keinen geeigneten Ersatz finden konnte.
Fast ein Jahr später, als sowohl der Spieler als auch Bayern immer noch an dem Wechsel interessiert waren, kam Palhinha für eine angebliche Ablösesumme von 51 Millionen Euro plus 5 Millionen Euro an möglichen Zusatzzahlungen nach Bayern, um unter dem neuen Trainer Vincent Kompany zu spielen. Ungefähr anderthalb Monate nach Beginn der laufenden Saison hat der 29-jährige portugiesische Nationalspieler von Bayerns bisher neun Pflichtspielen nur in sechs dieser Begegnungen mitgewirkt und stand nur einmal in der Startelf.
Sehen wir uns genauer an, warum Palhinha es nicht in die Startelf geschafft hat oder sogar als Einwechselspieler eine größere Rolle spielt und was zu mehr Spielzeit für ihn führen könnte. Zunächst schauen wir uns an, was derzeit gegen João Palhinha funktioniert.
Kompanys hochintensiver Gegenpressing-Stil
Letzte Saison waren die Defensivprobleme im Kader von Bayern München offensichtlich, daher war es ein logischer Schritt, diese Lücken zu schließen, einen spezialisierten defensiven Mittelfeldspieler wie João Palhinha zu holen. Vincent Kompanys hochintensiver Fußballstil mit seiner Abhängigkeit vom Gegenpressing steht jedoch in krassem Gegensatz zu dem des „Tuchel-Balls“.
Kompany lässt Bayern mit einer hochstehenden Abwehrlinie spielen, um das Ballbesitzspiel und die Gegenpressing-Taktiken zu unterstützen. Daher spielt das Team in einer kompakteren Formation, die darauf angewiesen ist, die Angreifer des Gegners im Abseits zu erwischen oder lange Bälle von Manuel Neuer abzufangen. Ein solches System minimiert die Notwendigkeit einer Nummer sechs, um die Viererkette abzuschirmen.Vincent Kompany hat in Deutschland für seinen Start als Cheftrainer von Bayern München viel Lob bekommen. Der belgische Trainer wurde überraschend von den Roten verpflichtet. Bayern versuchte, Verträge für fünf Cheftrainer auszuhandeln, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf Kompany richteten.
Pep Guardiola hat Kompany gegenüber Bayern angeblich in den höchsten Tönen gelobt. Der ehemalige Verteidiger von Manchester City hat gezeigt, warum Guardiola ihn so hoch einschätzt, indem er für Bayern einen starken Saisonstart hinlegte.
Die Roten sind in der Bundesliga ungeschlagen und bleiben dank einer besseren Tordifferenz als RB Leipzig an der Tabellenspitze. Obwohl die Ergebnisse entscheidend sind, war die Art der Leistung unter Kompany noch beeindruckender. Sie haben die Mannschaften mit und ohne Ballbesitz dominiert.
Auch die Spieler von Bayern haben unter Kompany Spaß am Fußball. Im Gespräch mit The Athletic hatte Alphonso Davies nur Lob für den neuen Cheftrainer von Bayern übrig. Der kanadische Verteidiger ist besonders von den intensiven Trainingseinheiten unter Vincent Kompany angetan.
“Er ist ein wirklich brillanter Typ. Die Art, wie wir jetzt spielen, ist sehr intensiv. Er wählt die beste Mannschaft und die besten Spieler aus, die gut trainieren. Jede Trainingseinheit ist ein Kampf um einen Startplatz. Nichts ist garantiert. Er spricht höflich, aber bestimmt mit der Mannschaft. Er hat Ideen und wir setzen sie gut um.”